Buschhoven. Laut Postgesetz ist ab einer Einwohnergröße von 2000 Personen grundsätzlich eine Postfiliale der Deutschen Post einzurichten. Diese war bisher im Ortsteil Buschhoven gegeben. Allerdings wurden die genutzten Räumlichkeiten der Post gekündigt, sodass die Postfiliale seit dem 31. Dezember 2024 geschlossen ist. Für die Buschhovener Bevölkerung ein nicht hinzunehmender Verlust, wie die gestartete Unterschriftenaktion zeigte.
Die fast 900 Unterschriften wurden am 08. Januar 2025 an Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner übergeben. Auch wenn die Entscheidung über eine Postfiliale nicht durch die Bürgermeisterin der Gemeinde Swisttal getroffen wird, erhoffen sich die Initiatoren, dass die Übergabe der Unterschriften durch die Bürgermeisterin bei der Deutschen Post mehr Nachdruck für eine personell besetzte Postfiliale erzeugt.
Die Unterschriften wurden vom Buschhovener Ratsmitglied Stefan Lütke, Ortsvorsteher Dieter Ramershoven, dem Inhaber der örtlichen Apotheke und Vorstandsmitglied des Gewerbevereins Frank Tschauder sowie den beiden bislang in der Postfiliale tätigen Mitarbeiterinnen Beatrix Murciano und Stefanie Höll an Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner und Wirtschaftsförderer Martin Koenen ausgehändigt. Die Gemeindeverwaltung stand bereits seit Bekanntwerden der geplanten Schließung mit der Deutschen Post in Verbindung und versuchte im Interesse der Buschhovener Bevölkerung auf eine Postfiliale hinzuwirken. Die Mitarbeiterinnen, die in der bisherigen Buschhovener Postfiliale beschäftigt waren, stünden hierzu auch wieder zur Verfügung.
Die Deutsche Post zeigt derzeit eine andere Lösung in Form einer automatisierten Poststation auf. Diese Alternative als alleinige Versorgung des Ortes wird durch die Gemeindeverwaltung und die Buschhovener Bevölkerung als nicht ausreichend erachtet.
Die Verwaltung wird daher auch weiterhin im engen Austausch mit der Post an praktikablen Lösungen für den personengebundenen Verkauf bleiben. Dazu werden weiter Gespräche mit Immobilieneigentümern geführt, potentielle Partnerbetriebe angefragt sowie ein zentraler Standort für einen Verkaufscontainer gesucht – möglichst im Ortskern. Die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten erweist sich allerdings als schwierig. Dies ist aufgrund der Anforderungen an eine Filiale eine Herausforderung: einige Kriterien, wie beispielsweise weitgehende Barrierefreiheit sowie eine Mindestbedienfläche von 16 qm und zusätzliche Lagerfläche müssen gegeben sein. Bisher konnte in Buschhoven kein solches Objekt gefunden werden. Die Möglichkeit einer Agenturlösung in einem bestehenden Betrieb -also beispielsweise der Unterbringung der Post in einem Geschäft- wird derzeit ebenfalls geprüft; erste Gespräche wurden bereits geführt.
Die Post gibt an, kurzfristig durch eine mobile Verkaufsstation in Form eines Kleinbusses an Werktagen die Postdienstleistungen für drei Stunden anbieten zu wollen. Die Zeiten und der Standort werden noch bekanntgegeben. Dieser Service startet voraussichtlich am 20.01.2025.
Für die Bevölkerung in Buschhoven ist das Vorhandensein einer Postfiliale ein wichtiges Anliegen, wie die Unterschriftenaktion deutlich zeigt. Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner und Wirtschaftsförderer Martin Koenen setzen sich nach wie vor dafür ein, die Deutsche Post von einer Rückkehr zu einer personell besetzten Filiale zu überzeugen.